Aufgesetzte Taschen
Aufgesetzte Taschen können aus einem langweiligen T-Shirt gleich ein Designerstück machen. Man kann sie in allen Bereichen anwenden. Ob Hose, Jäckchen oder Handtasche - aufgesetzte Taschen passen immer. Und sie sind auch gar nicht so schwer zu nähen.
Wie das geht zeigen wir Dir hier an drei verschiedenen Taschenformen. Die Größe und Form deiner aufgesetzten Tasche kannst Du auf dein Kleidungsstück anpassen und auch individuell gestalten. Für die, die ein Fan von Symmetrie sind, habe ich drei gespiegelte Taschenformen.
Schnitt auflegen:
Auch beim Auflegen eines Taschenschnittes ist es wichtig auf den Fadenlauf zu achten. Bei Kopfmustermustern wie Gesichtern ist es gut darauf zu achten, dass die Motive nicht verkehrt herum liegen.
Zuschnitt:
Ich habe bei zwei meiner aufgesetzten Taschen 0,5 cm (auf keinen Fall mehr) Nahtzugabe an den Seiten und am Taschenboden angegeben und 2 cm an der oberen Kante.Warum der Unterschied so groß ist, erkläre ich euch bei den einzelnen Nähschritten. Bei meiner dritten Tasche zeige ich euch eine Variante mit nur 1 cm Nahtzugabe an der oberen Kante.
Zugeschnitten sieht eure Tasche dann so aus.
Versäubere anschließend deine Taschenseiten und Boden.
Als erstes nähst Du einen ordentlichen Saum an der oberen Kante.
Hierfür zeichnest Du dir auf der linken Stoffseite eine Linie die 4 cm (Also die doppelte Nahtzugabenangabe) von der oberen Kante entfernt ist.
Nun bügelst Du die Kante an die Linie, dadurch ergibt sich ein Bruch und durch diesen Trick hast Du automatisch 2 cm umgebügelt ohne lange zu messen.
Jetzt klappst Du deine Bruchkante wieder auf und schlägst die obere Kante so um, so dass sie genau an die Bruchmitte stößt. Wieder bügelst Du den neuen Bruch fest.
Nun klappst Du beides um, überbügelst den Umschlag noch einmal und steppst ihn ab.
Da die Nähbeschreibung ab hier der Beschreibung von Variante 2 gleicht, kannst Du dort weiterlesen.
Bei meiner Variante 2 habe ich an der oberen Kante nur 1 cm Nahtzugabe. Diese Variante eignet sich besonders dann, wenn man nicht möchte, dass die obere Kante so dick wird.
Hierfür versäuberst Du deine Tasche einfach rundherum.
Nun zeichnest Du dir auch hier die doppelte Nahtzugabenangabe an, legst die obere Kante bis zum angezeichneten Strich um und bügelst über die Bruchkante. Jetzt klappst Du die Versäuberungsenden nach innen, klappst die Nahtzugabe um und steppst das Ganze ab.
Als nächstes legst Du dein Schnittteil noch einmal auf dein Nähgut und zeichnest dir die Nählinie für den Rand und Boden auf die linke Stoffseite.
Stelle an deiner Nähmaschine die Stichlänge größer. Z.B. auf 5.
Nähe mit diesem großen Stich knapp neben der angezeichneten Linie.
Wichtig: Lasse dabei die Enden offen und einen längeren Faden hängen. Vernähe nicht!
Ziehe nun an den oberen Fäden. Dadurch legt sich die Nahtzugabe automatisch nach Innen. Wichtig: Das geht nur, wenn Du nicht zu viel Nahtzugabe hast, da sich sonst deine Tasche nicht rund legt und Ecken bildet. Deshalb war es am Anfang so wichtig nur maximal 0,5 cm Nahtzugabe anzuzeichnen!
Bügele noch einmal ordentlich dein Nähgut, lege es auf die richtige Position und fixiere es mit wenigen Stecknadeln.
Jetzt kannst Du die Tasche rundherum knapp absteppen.
Da im Schnitt der dritten Tasche keine Rundung ist, muss hier auch kein Faden eingezogen werden. Gerade Kanten legen sich automatisch ordentlich. Hierfür zeichnest Du dir einfach rundherum eine Linie, die der doppelten Nahtzugabenangabe entspricht, auf deine Tasche.
Stelle wie bei der Taschenvariante 1 eine Saumnaht mit doppeltem Einschlag her.
Auch hier bügelst Du wieder die offenen Kanten an die eingezeichneten Linien, sodass sich die Nahtzugabe automatisch in der richtigen Breite umschlägt.
Bügele noch einmal ordentlich deine Tasche, positioniere sie mit wenigen Stecknadeln auf deinem Nähgut und steppe sie ringsherum an.
Am besten nähst Du oben ein kleines Dreieck, damit die Taschen im Eingriff gut gesichert sind
Und fertig sind deine aufgesetzten Taschen!